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Was ist eine Paradontitis?

Die Weiterentwicklung einer unbehandelten Gingivitis führt meist in die Parodontitis (früher Parodontose genannt). Medizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass spezielle Keime in diesem Biofilm weitreichende Folgen für die allgemeine Gesundheit haben können. So ist ein Zusammenhang zwischen Parodontitis und Bluthochdruck und erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen festgestellt worden. Auch bei Schwangeren ist eine erhöhtes Risiko der Frühgeburt bei bestehender Parodontitis während der Schwangerschaft festgestellt worden. In der Schwangerschaft besteht generell hormonell bedingt die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zahnfleischentzündung, durch Anschwellen des Zahnfleisches und der Anlagerung von Belägen. Diese sollten dann aus oben genannten Gründen entfernt werden. Vor größeren Operationen am Körper sollte zudem darauf geachtet werden, dass eine bestehende Parodontitis aufgrund der hohen Anzahl von krankheitserregenden Bakterien behandelt ist.

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Die Ursachen.

Starken Einfluss auf das Entstehen einer Parodontitis sind neben den verbleibenden Belägen Nikotin und bestimmte Medikamente. Untersuchungen zeigten, dass Raucher ein höheres Risiko haben, eine Parodontitis zu bekommen als Nichtraucher. Auch eine bestehende Diabetes kann zur Erhöhung des Parodontitisrisikos beitragen. Auf den am Zahnfleischrand bestehenden Biofilm reagiert der Körper mit einer Entzündung. Manche Bakterien provozieren dabei eine stärkere Reaktion als andere. Es gibt verschieden Leitkeime für die Parodontitis. D.h., dass diese Keime als Auslöser einer Parodontitis angesehen werden und bei einer positiven Bestimmung auf eine Parodontitis hinweisen. Bei der Entzündungsreaktion des Körpers wird das Zahnfleisch stärker durchblutet um die Körpereigene Immunabwehr in diesem Bereich zu stärken. Dabei schwillt das Zahnfleisch an und es bilden sich zusätzliche Bereiche, in denen sich weitere Beläge einlagern, welche wiederum schwerer zu entfernen sind. Diese Gebiete sind dann empfindlich, bluten leichter und heben sich durch eine dunklere Farbe vom gesunden Zahnfleisch ab. Durch die höhere Empfindlichkeit und schwierigere Reinigbarkeit dieser Stellen entsteht dann häufig ein Teufelskreis, da hier meist weniger gründlich gereinigt werden kann. Wird nun nicht eingegriffen, so verstärken sich die Effekte und es wird im diesem Bereich, im weiteren Verlauf, Knochen abgebaut. Dadurch können die Bakterien und Beläge weiter in die Tiefe gelangen und der Prozess kann unbemerkt, da die Beschwerden gering sind, über längere Zeit fortschreiten.

Das Ende dieses Prozesses resultiert in der Lockerung und im weiteren mit dem Verlust des Zahnes.

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Die Behandlung.

Die Parodontitisbehandlung dient der Beseitigung der Beläge und der Reduktion der Keime. Bei dieser Behandlung wird zunächst unter Betäubung der Bereich am Zahnfleischrand und in den entstanden Taschen gereinigt und gespült. Im Anschluss werden die Flächen der Zähne poliert um ein wiederanheften der Beläge zu erschweren. Hierbei werden primär die Beläge entfernt. Es verbleiben aber weiterhin Bakterien in den Taschen, die der Körper nun selbst, neben des Heilungsprozess, bekämpfen muss. Verbleibt nun eine größere Anzahl der „schlechten“ Bakterien, so ist ein Erfolg gefährdet. Um den Körper in dieser Situation zu helfen, können neben der eigentlichen Reinigung zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Bakterien getroffen werden. Es kann ein Antibiotikum oder ein spezieller Wirkstoff in die Taschen eingebracht werden, oder die Bakterien werden mittels Laser abgetötet. Das Antibiotikum kann auch durch Einnahme von Tabletten Verwendung finden, wobei dies aufgrund der Gefahr von Resistenzbildungen und Nebenwirkungen kritisch betrachtet werden sollte. Es ist zu beachten, dass nach kurzer Zeit aus dem Speichel sich wieder Beläge und Keime ansiedeln können. Daher ist eine perfekte Mundhygiene in der Zeit nach der Parodontitisbehandlung unbedingt notwendig.

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Das Ergebnis.

Das Ergebnis wird im einigem Abstand kontrolliert und ggf. muss eine weiterführende Behandlung angeschlossen werden. Sollten einige Taschen sich nicht zurückgebildet haben oder verschwinden die Entzündungszeichen nicht, so folgt oft eine chirurgische Weiterbehandlung. Zum einen kann das „überschüssige“ Zahnfleisch entfernt werden oder ein Versuch des Knochenaufbaus kann stattfinden. Je nach Lage ist auch eine Kombination sinnvoll. Es ist unbedingt zu beachten, dass eine Parodontitis wiederkehren kann. Somit ist eine ständige gute Mundhygiene und Nachsorge unablässig. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Parodontitis wiederkommt. Die Nachsorge sollte mindestens halbjährlich erfolgen. Eine regelmäßige professionelle Reinigung kann zum Erhalt des Behandlungserfolges stark beitragen. Bei guter Mundhygiene und regelmäßiger Kontrolle ist ein langanhaltender Erfolg zu erwarten. Zu beachten ist jedoch, dass Risikofaktoren wie Nikotin, auch bei guter Mundhygiene, diesen Erfolg wieder zunichte machen können.